Harbin – Beijing

Harbin – Beijing

Mal wieder eine Doppelveröffentlichung, da ich primär im Zug zum Schreiben komme in der letzten Zeit, mein Konzept von getrennten Beiträgen für Städte und Fahrten aber nicht mehr aufbrechen möchte! 

Die Fahrt nach Beijing verlieh überraschend entspannend, zumindest nach dem Einsteigen. Das Konzept ist in China eigentlich ganz clever Flughafenartig gelöst. Es gibt verschiedene Wartehallen, jeder Zug ist einer der Hallen zugeordnet. Sobald der Zug im Gleis eingefahren ist, werden die Tore der Wartehalle geöffnet, man kommt zum Gleis, und kann einsteigen. Im Prinzip also eine gute Idee. Zwei Nachteile ergeben sich aber gegenüber dem russischen System. Zum Vergleich: In Russland gibt es einen großen Wartebereich, 10 bis 15 Minuten vor Einfahrt eines Zuges werden Bahnsteig und Gleis bekannt gegeben.

Zum einen lässt das chinesische System nur sehr wenig Zeit, um auf dem Bahnsteig und an den Zug zu kommen. In unserem Fall wurde ein kompletter Zug beladen, geplant war um 21:07 Boarding, um 21:30 Abfahrt. Für deutlich über 10 Waggons schon recht sportlich, für alte oder fußkranke Menschen nur bedingt geeignet! Zum anderen, das habe ich schon erwähnt, sind die Züge in China deutlich unpünktlicher. So sollte der vor unserem abfahrende Zug von 20:45 Uhr bis 20:47 Uhr boarden, die Leute haben sich brav vor den Toren eingefunden – und der Zug kam aber nicht. Unser Zug startete in Harbin und war einigermaßen pünktlich, gegen 21:09 Uhr begann das Boarding. Entsprechend gab es ein herrlich heilloses durcheinander beim Drücken auf den Bahnsteig, eine Bahnmitarbeiterin wurde fast über eine (einfach im Raum stehende) Absperrung gedrückt.

Unsere Befürchtungen wurden zum Glück nicht wahr, der Zug war angenehm sauber. Den vorbezogenen Betten trauten wir natürlich trotzdem nicht. Außerdem muss leider gesagt werden, dass meiner Statistik nach einer von zwei Chinesen schnarcht! 

Zu meiner Überraschung war eine der zwei Toiletten an Bord sogar eine westliche – diese käme aber höchstens für hypothetische “Was wäre, wenn dies die letzte Toilette der Welt wäre“-Szenarien in Betracht.

Ohne Zwischenstopps, die sowieso nur zum Aufwachen führen, fuhren wir so (für Arnes Geschmack etwas zu ruhig) direkt nach Beijing.

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