Caltagirone und Umland

Caltagirone und Umland

Mein letzter Beitrag zu Sizilien kommt mit leichter Verzögerung – man sollte meinen 20 Stunden Zug- und 10 Stunden Busfahrt würden reichen für einen abschließenden Eintrag, aber damit läge man falsch.

Am Freitag, den 19.1., zog es mich morgens von Siracusa an der Küste ins etwas westlich gelegene Caltagirone. Eine scheinbar nette kleine Stadt, die stolz auf ihre Töpfergeschichte ist.

Hier muss ich allerdings sagen, dass ein großer Teil der möglichen Besuchsorte dann doch saisonal geschlossen waren. Das städtische Museum, botanischer Garten, usw… alles zu. Das Töpfermuseum hatte geöffnet, ich muss aber zugeben dass das doch… ein wenig enttäuschend war. Ein paar alte Tonscherben gab’s zu sehen, aber fast keine Erläuterungen, Hintergründe, usw. Die paar Texte die es gab, waren dann auch nur auf italienisch verfügbar. Hurra!

Ich entschloss mich daher, an diesem Tag einfach noch ein wenig in der Gegend herumzufahren. Grammichele hieß das erste Ziel. Hier gab’s eigentlich noch viel weniger zu sehen.

Interessant ist die Stadt eigentlich primär stadtplanerisch:

Nach einigen Minuten im Zentrum dieser hexagonalen Struktur sitzend wurde mir aber klar, dass man das auf Fotos so überhaupt nicht darstellen kann… also fuhr ich danach noch weiter ins nahegelegene Mineo.

Hier galt aber wiederum ähnliches wie in Caltagirone – die auf dem zentralen Hügel gelegene Festung hatte geschlossen… und dafür war die Anfahrt auch ein ganz klein wenig stressig. Auf einem Hügel gelegen sind solche Städte immer hübsch. Nachdem ich auf dem Fahrrad solche Anfahrten in der Regel eher physisch sehr anstrengend fand, durfte ich feststellen dass sehr enge, steile Gassen mit dem Auto dafür psychisch sehr belastend sein können.

Physisch war es wiederum nur für mein Auto nicht ganz ideal, mir lag mehrfach bereits ein unangenehmer Geruch der Kupplung in der Nase… erleichtert dass ich aber irgendwann oben war, konnte ich hier zumindest ein nicht unwichtiges Motiv fotografieren: Den Etna!

Ansonsten war die Stadt nett, aber auch hier galt: Sooo viel gab es nicht zu sehen.

Warum gab es hier kein Bier?

Irgendwann bin ich also zurück nach Caltagirone gefahren, und habe dort den Tag angemessen entspannt ausklingen lassen.

Kulinarisch erwähenswert war die Vorspeise des Abends: Geschichtete Aubergine mit Käse gebacken (und der Name ist mir leider entfallen):

Ansonsten hatte ich hier ein auch für mich überraschend zentral gelegenes Hotel gebucht, so dass ich für ein angemessenes Bierselfie nicht einmal das Zimmer verlassen musste!

Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen – ich fuhr früh in Richtung Palermo ab, wo ich meinen Mietwagen unbeschädigt abgeben konnte. Nach ausreichend Kaffee ging es dann gegen 13 Uhr wieder in den Schlafwagen zurück nach Mailand!

Der Zug war in Palermo nicht unbedingt voll – im gesamten Waggon war ich auf jeden Fall alleine, es war noch nicht einmal ein Schaffner anzutreffen. Zu meinem Unmut fand ich außerdem mein Abteil in dieser nicht sehr ansprechenden Konfiguration vor:

Mit einigem Kraftaufwand habe ich es aber zeitnah geschafft, mein zum Glück schon bezogenes Bett umzuklappen – und dabei nur das halbe Abteil abgerissen. Auf Sizilien konnte ich mich dann auf der einen Seite vom Meer verabschieden,

auf der anderen von den Bergen.

In Messina wurde der Zug wieder mit dem Zugteil aus Siracusa zusammengefügt, und es ging auf die Fähre – wo ich die Gelegenheit einmal für etwas in Italien sehr seltenes nutzen konnte:

Ein Bierselfie mit lokalem Bier! Bis wir auf dem italienischen Festland Villa San Giovanni erreichten, war die Sonne dann auch schon verschwunden.

Dafür konnte ich mich diesmal beim Verlassen der Fähre taktisch klug an einem Waggonende mit nicht ganz schließender Tür positionieren, so dass mir ein guter Blick auf die Fähre beim Verlassen selbiger vergönnt war.

Don’t threaten me with a good time…

Die restliche Fahrt verließ weniger spektakulär. Wenn es draußen dunkel ist, legt man sich auch schonmal um 9 Uhr schlafen. Dafür war ich zum Sonnenaufgang auch schon wach. Und ich erblickte draußen Frost!

Gegen 10:10 Uhr fuhr unser Zug pünktlich in Mailand ein… ich wollte gar nicht unbedingt raus ins Kalte, aber es gab ja in Mailand noch etwas zu tun.

Eine zweite Sache hatte ich leider bei meinem letzten Besuch im Mai 2023 hier nicht geschafft. Und mit der Beseitigung dieses Missstandes beende ich dann auch den Blogeintrag über die Sizilienreise – ich hoffe, bald wieder etwas zu schreiben zu haben (noch sind nämlich Urlaubstage übrig…)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Consent Management Platform von Real Cookie Banner