Auf nach Ungarn: Esztergom

Auf nach Ungarn: Esztergom

Am Sonntag, den 26. Mai wachte ich halbwegs erholt auf – irgendein Tier, das ich nicht wirklich identifizieren konnte (das heißt aber nicht viel), hatte mitten in der Nacht gegen 23 Uhr in nicht allzu großer Entfernung – vielleicht 50 Meter – seine merkwürdigen Laute von sich gegeben. In etwas Entfernung gab es auch Antworten von ein paar Hunden, ich war aber durchaus ein wenig beunruhigt. Realistisch war es vermutlich ein Hirsch oder ähnliches, ich spielte aber vor dem geistigen Auge dennoch diverse Szenarien durch (Bärenringen, Wildschweinreiten, Luchskampf usw.). Nach ein paar Minuten entfernten sich die Laute, aber der Schlaf war auch danach etwas unruhiger als sonst.

Gegen 5 Uhr wuch ich auf – und beschloss, ganz uncharakteristisch für diese Reise, noch bis 6 Uhr liegenzubleiben. So fuhr ich dann auch entspannt um 7:10 ab.

So wie auf dem Foto sah es dann auch über weite Teile des Tages aus. Die slowakische Donauküste ist nicht unbedingt das, was ich als dicht besiedelt bezeichnen würde. Von Zeit zu Zeit tauchte tatsächlich eine kleine Siedlung auf, aber mehr nicht. Ich hatte auch tatsächlich zum ersten Mal auf der Fahrt kein richtiges Frühstück (frische Backwaren), sondern musste auf Bananen, Müsliriegel und Nüsse zum Kaffee ausweichen. Das entspricht damit einfach dem normalen Fahrtessen, und nahm entsprechend schon zu Beginn des Tages ein bisschen Motivation.

Nach zwei Stunden kam ich bei dem Campingplatz an, den ich mir als Option für den Vortrag überlegt hatte. Hier hatte ich auf eine Frühstücksoption gehofft, aber das „Buffet“ (dieses Wort wurde bereits in Österreich sehr inflationär verwendet, ich würde so etwas Kiosk nennen) war Sonntagvormittags geschlossen. Mit den Wochentagen habe ich aktuell so meine Probleme. Am Vorabend war auch laute Musik aus dem nächsten Dorf zu hören, und ich dachte die ganze Zeit „An einem Dienstag ist das ja schon überraschend!“ Dass eigentlich Samstag war, hatte ich erst heute realisiert. An dieser Stelle begrüßten mich dafür zwei Störche!

So trieb es mich weiter die Donau hinab. Auch heute wieder viel Gegenwind, so dass ich trotz ist gut asphaltierter Straßen selten über 18km/h hinauskam.

Die einzige Stadt auf slowakischer Seite war Komárno, was ich gegen Mittag erreichte. Viel zu bieten hatte die Stadt aber keines Erachtens kaum, abgesehen von Einkaufsmöglichkeit zum Bunkern! Mit ausreichend Essen konnte ich dann meine Reise entspannt fortsetzen – wobei mir die Verfügbarkeit von Banken wieder einen Strich durch die Pausenrechnung machte. Gegen 15:45 schließlich war das Tagesziel endlich erreicht – es fühlte sich deutlich später an:

Esztergom in Ungarn! Durch die frühe Ankunft hatte ich sogar noch Zeit, mir die Stadt etwas anzuschauen.

Und wie zu erkennen, lohnt es sich! Alles überschattend ist natürlich die riesige Basilika, die tatsächlich geradezu vatikanische Dimensionen hat!

Leider standen große „Tourists STOP“-Schilder davor, und durch Warten bis kurz vor Ladenschluss ließ sich das Problem nicht lösen, daher konnte ich leider keinen Blick hinein werfen. Scheinbar könnte man auch die Cupola erklimmen, aber sind wir mal ganz ehrlich: Warum sollte man das wollen? Dafür eröffnete sich ein anderes Gelegenheitsfenster:

Endlich mal ein richtiges Bierselfie mit Sehenswürdigkeit im Hintergrund! Mal wieder eine kurze Stadtbesichtigung am Nachmittag tat sehr gut – das fehlt natürlich ein bisschen, wenn man wild zeltet. Ich verbrachte die Nacht entsprechend wieder auf einem Campingplatz, und zwar direkt in der Stadt. Mit über 100km war der Tag auch hinreichend produktiv:

Damit sollte für den nächsten Tag eine kurze Tour um die 80km übrig bleiben – wenn das so klappt, kommt der nächste Artikel dann voraussichtlich nicht morgen, da ich voraussichtlich einen Extratag in Budapest verbringen werde.

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