Auf nach Österreich

Auf nach Österreich

Für Dienstag, den 12. Mai, gab es vom Nachmittag bis spät in die Nacht eine Gewitterwarnung – so etwas materialisiert sich natürlich nicht immer, aber ein tatsächliches Gewitter beeinträchtigt sehr stark beim Radfahren, und ebenso bei der Suche nach einem Zeltplatz. Um dieses Problem so weit wie möglich zu umgehen, stand ich also geweckt durch das Vogelzwitschern um 5 Uhr auf, und fuhr um 5:45 ab.

Der Donauradweg hier war primär eine Baustelle und daher komplett umgeleitet für geschätzte 60 Kilometer. Fotos habe ich keine gemacht, genau wie längere Pausen. Einmal 20 Minuten zum Zelt trocknen, danach sollte es weitergehen. Sollte.

Ein Loch im Schlauch ist halb so schlimm und einigermaßen schnell repariert, aber mit Taschen abbauen, Flickzeug rauskramen, Reifen aufpumpen mit der Minipumpe usw. ist man dann doch schnell bei einer halben Stunde oder mehr. Meine restlichen Pausen waren also eher kurz (Bäcker, Supermarkt, usw.), so dass es nicht so besonders viel zu berichten gab.

Alle Radler mit denen ich heute sprach, waren unterwegs nach Passau und wollten dort abwettern. In Passau war ich gegen Viertel nach 12…

Die ersten Gewittertropfen waren angesagt am 14 Uhr, also entschloss ich mich mutig zu sein und noch ein Stück weiterzufahren. Etwas später übertrat ich dann also eine weitere Sprachgrenze:

Die 22km bis nach Engelhartszell wollte ich noch fahren, und nebenbei ein wenig die Umgebung betrachten. Die Donau fräst sich hier gewissermaßen durch steile Hänge – da sah ich keine große Chance, einen gut verstecken Platz zum Campen zu finden. Zudem sind hier glaube ich sehr viele Naturschutzgebiete entlang der Donau. Außerdem war ich durch die wenigen Pausen auch schon ziemlich kaputt, und alle Kontaktpunkte zwischen mir und dem Fahrrad schmerzten… Also entschloss ich mich für einen frühen Stopp auf dem Campingplatz.

Trotzdem über 100km und damit recht locker im Soll. Den Kumpan aus Vaihingen traf ich an diesem Tag nicht – ich vermute er ist ebenfalls in Passau geblieben. Dafür fuhr ich dir 20km Kopf Passau mit einem Radfahrer aus Dortmund, der in ähnlicher Geschwindigkeit wie ich unterwegs war. Der fährt aber laut eigener Auskunft nur um die 50km pro Tag, das macht ein Wiedersehen unwahrscheinlich.

Ich zeltete also in Engelhartszell auf dem örtlichen Campingplatz/Freibad. Campingplätze sind mir manchmal ein bisschen zu eng, wenn die Zelte zu nah beieinander stehen (siehe z.B. Vohburg vor ein paar Tagen) – das war hier aber kein großes Problem.

Blick aus meinem Zelt

Es sind wohl tatsächlich alle nur nach Passau gefahren.

Das Dorf selbst ist klein und nett, ich habe es aber nicht großartig weiter erkundet.

Ab 18 oder 19 Uhr saß ich dann tatsächlich nur noch im Zelt, da es regnete – aber immerhin ohne Sorge, entdeckt zu werden! Und nachdem am Vortag kein Bier zur Verfügung stand, kann ich zumindest damit wieder aufwarten.

Ich legte mich entsprechend wieder früh schlafen (und zwar direkt, nachdem ich das hier fertig geschrieben habe…) und hoffe, dass sich die Wetterlage wieder deutlich bessert morgen!

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