Siracusa und Noto
Am Mittwoch, 17.1., zog es mich in den Osten der Insel. Die Fahrt begann ich einigermaßen früh morgens – das heißt im Berufsverkehr von Palermo. Das war zwar in etwa so verkehrreich wie erwartet, aber eigentlich weniger stressig. Rom oder Mailand im Berufsverkehr letztes Jahr fand ich deutlich anstrengender. Dass ich damals keine Tonne schützenden Stahl mit mir herumfuhr, könnte natürlich mit dem Stresslevel im Zusammenhang stehen. Nach einer Fahrt durch das nett anzusehende Bergland in der Inselmitte (nicht abgebildet), kam ich gegen 11 Uhr an meinem Zielort an: Sirakusa.
Auf Deutsch ist die Stadt eher unter seinem griechischen Namen Syrakus bekannt. Städte am Wasser bauen, das konnten die Griechen! Hier gefiel es mir deutlich besser als Palermo. Kleiner, damit insgesamt weniger Menschen, und ein historisches Zentrum, das direkt am Meer gelegen ist – in diesem Fall sogar auf einer kleinen Insel. Außerdem gibt’s eine Festung!
Festungen müssen besucht werden, das ist bekannt. Im Inneren war dieser aber tatsächlich eher ein wenig enttäuschend. Die enthaltene „Ausstellung“ stellte… nichts aus.
Eventuell aber auch genau das ein Stück Kunst dar, da habe ich als Naturwissenschaftler manchmal Schwächen. Zumindest konnte man mit etwas Anstrengung die Aussicht genießen.
Auch ansonsten gibt es viel Grund zur Freude. Essen!
Trinken!
Beides mit dem Sonnenuntergang kombinieren!
Abends durch die Stadt laufen!
Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich auch der berühmteste Bürger der Stadt:
Hier dargestellt mit einem Spiegel – damit soll er die römische Flotte in Brand gesetzt haben. Den meisten ist wohl eher die Geschichte mit der goldenen Krone im Wasser im Kopf (bei mir war das zumindest so). In jedem Fall hätte ich ihn an der Statue eher nicht erkannt, muss ich zugeben: Archimedes, der alte Fuchs! Sein Grab wollte ich mir ursprünglich auch anschauen, aber 12 Euro für eine kleine Grotte, in der er dann wahrscheinlich doch nicht liegt, war mir dann doch ein bisschen zu viel.
Außerdem unternahm ich hier einen Tagesausflug ins nicht weit entfernte Noto.
Im Zentrum steht ganz die Kathedrale:
Wer genau hinschaut (ich bin nicht sicher, ob die reduzierte Fotoqualität hier dafür ausreicht), erkennt eventuell den Schriftzug SPQR. Wer dann wie ich irritiert ist und ganz genau hinschaut, erkennt eventuell den Schriftzug SPQN. Das N steht wenig überraschend für Neapel.
Im gegenüberliegenden Stadtpalast/heutigen Rathaus wurde außerdem der Spiegelsaal im Stile von Ludwig Louis Luigi XV (so stand es dort – ich vermute sie meinen eher Luigi XIV, kann aber gerade nicht recherchieren). Der ist hier aber etwas weniger kleiner ausgefallen als in Versailles.
Immerhin gibt es Spiegel (50% der Spiegel in der Abbildung enthalten). Ansonsten dient der Palast als Rathaus, daher ist der Besuch eher kurz.
Zudem stürzte ich mich in Todesgefahr:
Die Gefahr ist vermutlich nicht für jeden unmittelbar nachvollziehbar…. Auf der Terrasse war es wirklich hoch und wirklich windig, meine Höhenangst meinte es wirklich nicht gut mit mir! Es stellt sich natürlich die Frage nach dem verschlossenen Bier – da sich diese Terrasse auf dem Dach einer Kirche befand, wollte ich es dann doch nicht wagen, das Bier direkt dort zu öffnen. Natürlich war die Gefahr von spontanen Blitzschlägen bei 22 Grad und Sonnenschein eher gering, aber ich war schon angespannt genug. Das sizilianische Bier gönnte ich mir dafür anschließend zur Beruhigung im Park (wie ein echter Landstreicher).
Wer wegen der 22 Grad und Sonnenschein einen gewissen Neid entwickelt hat: dabei blieb es natürlich nicht, später am Nachmittag konnte ich die Sonne noch bei 24 Grad genießen.