Tr(ie)st(e)
Wie im letzten Beitrag abschließend erwähnt, zieht es mich am Mittwoch, 16.11., auf einen Tagesausflug irgendwo an der Küste. An der slowenischen Küste befinden sich als mögliche Ausflugsziele Koper und Izola. Irgendwo hatte ich gelesen, Koper trage den Ruf als Industriestadt zu Unrecht und habe auch schöne Ecken, was liegt also näher als in den nächsten Bus dorthin zu springen?
In der Innenstadt stelle ich fest: So zu Unrecht scheint diese Stadt den Ruf gar nicht zu tragen, und hätte näher gelegen, einfach nicht nach Koper zu fahren. Wobei der zweite Punkt nicht unbedingt stimmt: Nur von Koper gibt es einen regelmäßigen Direktbus nach Trieste. Beziehungsweise Triest, wie der Deutsche sagt. Beziehungsweise Trst, wie der Slowene sagt (und ich zu sagen versuche). Aus Koper habe ich auch entsprechend nicht viele Fotobeweise gesammelt.
Ein Stündchen später stehe ich zur Mittagszeit also in Italien… gutes Timing für ein ausgedehntes Mittagessen! Die italienische Küche ist mit meinen Ernährungsgewohnheiten doch etwas kompatibler als die slowenische, und die Gelegenheit muss genutzt werden! Die Stadt an sich ist ganz nett (auf jeden Fall netter als Koper), auch wenn das Wetter es nicht unbedingt ist.
Wetterbedingt bietet sich die nahegelegene Burg als Ziel an.
Oben angekommen entdecke ich außerdem eine hässliche Oligarchen-„Segelyacht“ vor der Stadt ankern. Pfui!
Für 4 Euro Eintritt ist die Burg inklusive Museum auch ein echter Schnapper! Dort kann man z.B. lernen dass hier kurz nach Erbauung der Festung im Jahre 1471 von den damals herrschenden Venezianern in einer kalten Nacht der Marshmallow erfunden wurde:
Darüberhinaus gibt es ein Lapidarium (yay Steine!),
ein historisches Museum (nicht abgebildet), eine Waffensammlung
sowie eine Aussicht über die Stadt!
Wem es noch nicht aufgegallen ist: Ja, dies ist wieder ein eher Bilder-lastiger Beitrag – da mein Schreibtempo sich hier wieder der üblichen Verzögerung von zwischen einer Woche Verspätung und nie annähert, und ich daher versuche die Wochen-Marke zu halten.
Viel gibt es aber auch gar nicht zu berichten von diesem einen Tag – zum gewohnt frühen Sonnenuntergang genieße ich noch ein wenig den Regen, befülle mich mit möglichst viel Essen, und sitze bis zur Abfahrt des Busses um 19 Uhr an der lokalen Version des Canal Grande.
Einen Umstieg in Koper entfernt kehre ich schließlich nach Piran zurück und bereite mich auf die Abfahrt am nächsten Morgen und damit den eigentlichen Grund vor, warum ich überhaupt auf die Idee kam, im November nach Slowenien fahren zu müssen!