[5973km] Ulan Ude
In Ulan Ude ist heute eigentlich nicht genug passiert, um einen eigenen Beitrag zu rechtfertigen. Es fühlt sich hier aber so schön mal richtig nach Urlaub an, dass es einfach nötig ist… Aber von vorne.
Mit dem Zug angekommen, Hostel gefunden, Überleben durch Wasser gesichert.
Den lokalen Busbahnhof gesucht, dass Ticketoffice gefunden, erfahren dass wir dort falsch sind. Unverständliche Beschreibungen erhalten, wo es die Tickets für die von uns benötigte Marshrutka (Minibus) gibt, gesucht, nicht fündig geworden. Zurück zum Hostel, vom zweiten Busbahnhof erfahren. Rechzeitig kurz vor Schluss dort zwei Tickets für morgen gekauft.
Soweit so gut, so üblich.
Auf dem Rückweg haben wir dieses Schmuckstück von Restaurant gefunden:
Drinnen musste die Bedienung sich erstmal herrichten, da sie auf der Theke geschlafen hatte. Die Optik im Inneren war sehr interessant, so waren wir nicht komplett sicher ob wir nicht im falschen Gewerbe waren:
Ich bitte die unterirdische Qualität des Fotos zu entschuldigen, ich wollte nicht allzu offensichtlich in das leere Restaurant fotografieren und hab’s wohl verwackelt.
Gut, Getränkebestellung aufgeben. Die gute Frau spricht leider nicht russisch, sondern vermutlich buriatisch.
Pepsi.
Nein, leider aus.
Saft.
Leider auch nicht.
Gut, Mineralwasser (mit Sprudel).
Nein.
Arne kann an mir vorbei einen Blick auf den Kühlschrank werfen, dort steht eine einzige Flasche stilles Wasser. Hier hätten die meisten Gäste vermutlich schon aufgegeben, wir natürlich nicht. Gut, ein halber Liter Wasser muss reichen. Die Speisekarte an sich funktionierte ähnlich, es gab irgendeine Art Salat, und dazu… eine Art Fleisch-Aufschnitt. Na gut, bestellen wir das mal. Kurz darauf sagt sie noch etwas von Suppe – nehmen wir auch mit.
Gläser zur einen Flasche Wasser gab’s nicht. Eine Gruppe von etwa 10 Einheimischen kommt herein, setzt sich. Ihnen hat wohl nicht besonders gut gefallen dass wir den Kühlschrank leergesoffen haben, nach einigen Minuten gehen sie wieder. Die zweite Bedienung ist am telefonieren, wir vermuten dass sie unser Essen bestellt.
Nach einiger Zeit kommt tatsächlich der Salat, und sogar mit dem Besteck auch zwei Gläser. Der Salat war lecker, hauptsächlich Gurke, Karotte, Fleischscheiben. Vermutlich Schaf oder ähnliches.
Irgendwann nach den Salat kommt der zweite Gang, einfach nur dünn geschnittenes Fleisch auf etwas Eisbergsalat. Dazu Soße. Je weniger Soße es bei mir wird, desto schwieriger wird das Auskratzen, bemerke dass Arne eine andere Schale hat, und…
Wer erkennt es?
Genau, mit mehr als einem Gast wurde wohl wirklich nicht gerechnet, die Soße kam im Kerzenständer daher (Es gab übrigens deutlich mehr Fleisch, auf dem Servierteller).
Im Anschluss kam auch unsere Suppe noch:
Das wiederum war eine höchst interessante Sache. Unten Suppe mit Lamm(?)fleisch, oben drüber ein Pfannkuchen. Ich hab den Pfannkuchen gelöst, Arne hat sich durchgefuttert. Wie es richtig ging, keine Ahnung! Mit der Suppe kam auch gleichzeitig die Rechnung, man wollte uns augenscheinlich dann auch loswerden. Die meiste Zeit über war auch nicht ganz klar, ob die Situation jetzt für uns oder für die Bedienung irritierender war… Sat geworden sind wir immerhin.
Da der Durst trotz des leeren Kühlschranks noch immer nicht gestillt war, gab es noch ein Bier vor dem größten Lenin-Kopf der Welt:
Unserer Theorie nach befindet sich der zweitgrößte vermutlich in Moskau, im Leninmausoleum, und hat den Maßstab 1:1.
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Also, das Essen bei Euch, na Ja. Wir haben heute selbstgesammelte Pilze und Bratkartoffeln gegessen, gefällt uns jedenfalls besser.
Trotzdem weiterhin viel Spaß, tolle Erlebnisse und wenig Schnarcher im Abteil.
Alles Gute Dorothea und Wolfgang
Ich muss das mal richtigstellen: Die Bedienung sprach zu uns sehr wohl russisch, die Kommunikation wäre auf burjatisch allerdings genauso erfolglos gewesen. Das liegt aber primär an unserer Unfähigkeit. An dieser Stelle muss ich die gute Frau in Schutz nehmen.